In der Rheinebene zwischen Trübbach und Sevelen – einem der windreichsten Gebiete der Ostschweiz – sind drei Windräder geplant. Sie sollen zwischen der Heuwiese und dem Dorfeingang Trübbach installiert werden. Messungen bestätigen das grosse Windpotenzial der Region. Das macht den Standort ideal, um Windenergie auf nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Weise zu nutzen.
Der Windpark Wartau ist ein Gemeinschaftsprojekt mit breiter Abstützung:
Geplant ist eine Aktiengesellschaft, bei der die öffentliche Beteiligung bei 49 Prozent liegt. Besitz und Entscheidungsgewalt würden somit in der Gemeinde bleiben.
«Windenergie ist eine saubere, kostengünstige und unerschöpfliche Energiequelle, die einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zum Schutz der Umwelt leisten kann», sagt Andreas Bernold, Gemeindepräsident von Wartau und Leiter der Fachgruppe Energie und Umwelt der Region Sarganserland-Werdenberg. Mit dem geplanten Windpark – ergänzt durch bestehende Photovoltaik- und Wasserkraftanlagen – könnte Wartau künftig den gesamten Strombedarf der Gemeinde, inklusive Industrie, eigenständig decken. Die Bürgerinnen und Bürger profitieren dabei nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell: Gewinne aus dem Betrieb bleiben in der Region und stärken die lokale Wertschöpfung.
Die Ortsbürgerversammlung hat dem nötigen Baurechtsversprechen im April zugestimmt. Die nächste wichtige Etappe ist die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie und der Umweltverträglichkeitsprüfung. Sollte dies erfolgreich abgeschlossen werden können, wird ein Baugesuch eingereicht. Anschliessend werden die Wartauer Stimmberechtigten über ein entsprechendes Aktionärsdarlehen an die Windpark Wartau AG abstimmen können. Die Projektierung wird vom Bund mit 40 Prozent unterstützt, eine mögliche Investition sogar mit 60 Prozent – ein klares Zeichen für den nationalen Stellenwert des Projekts.
Windkraft ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Auch in der Gemeinde Wartau gibt es neben vielen positiven Stimmen auch Bedenken in der Bevölkerung. Einige Menschen befürchten, dass es durch die Windräder zu Lärmbelästigung oder unangenehmem Schattenwurf kommen könnte. Die Verantwortlichen nehmen diese Sorgen ernst und versichern, dass die geplanten Windräder keine Lärmgrenzwerte in den Quartieren Trübbach und Weite überschreiten. Ausserdem liege kein Wohngebiet länger als 10 bis 20 Minuten täglich im Schatten, weder im Sommer noch im Winter. Auch weitere Themen, die von der Bevölkerung an den Infoveranstaltungen und Abstimmungen eingebracht wurden, werden in der nächsten Phase detailliert überprüft und die Resultate anschliessend kommuniziert.
Die regionale Tageszeitung Werdenberger & Obertoggenburger hat in einem Artikel sämtliche Fragen und Antworten übersichtlich zusammengefasst: www.wundo.ch/artikel/die-wichtigsten-fragen-und-antworten-zum-wartauer-windpark/
Andreas Bernold betont: „Die Einbindung der Bevölkerung und eine transparente Kommunikation sind entscheidend für den Projekterfolg.“ Genau darüber wird er auch am Energiekongress referieren. Sein Vortrag trägt den Titel: „Windenergie konkret – Information und lokale Beteiligung“. Er wird über den aktuellen Projektstand des geplanten Windparks und die bestehenden Herausforderungen informieren. Zudem will er aufzeigen, wie durch frühzeitige Information, gezielte Aufklärung und aktive lokale Beteiligung die Akzeptanz in der Bevölkerung nachhaltig gestärkt werden kann.
Das Referat steht um 11:10 Uhr im Forum A «Energieversorgung» auf dem Programm.
Der Energiekongress findet am Mittwoch, 28. Mai auf dem OLMA-Gelände in St.Gallen statt. Der Tag beginnt mit inspirierenden Keynotes, gefolgt von prägnanten Impulsreferaten in zwei Foren zu den Themen Energieversorgung und Wirtschaft. Nach dem Mittagessen geht es weiter mit spannenden Ideen, innovativen Konzepten und konkreten Lösungen, die zeigen, wie die Energiewende aktiv gestaltet werden kann – mit dem klaren Ziel: Klimaneutralität bis 2050. Höhepunkt am Nachmittag ist der EnergieTalk mit bekannten Persönlichkeiten aus der Schweizer Politik.
Alle Infos zu Tickets, Programm und Referierenden: energiekongress.ch
Der Energiekongress ist eine schweizweit bekannte Veranstaltung und wird jährlich von der Energieagentur St.Gallen organisiert. Er dient als Informations- und Netzwerkplattform für Gemeinden, Energieunternehmen, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Die Energieagentur engagiert sich darüber hinaus regional für eine nachhaltige Energiezukunft, unter anderem im Bereich Solarstrom: In Zusammenarbeit mit der Region Sarganserland-Werdenberg läuft derzeit eine PV-Kampagne, die sich an Eigentümerinnen und Eigentümer von Mehrfamilienhäusern richtet. Diese profitieren aktuell von einer kostenlosen Online-Analyse, die fundierte Entscheidungsgrundlagen für die Umsetzung von Photovoltaik-Lösungen bietet – von optimaler Anlagengrösse bis hin zu Speicher- und Abrechnungsmodellen.
Mehr Informationen: www.rsw.ch/pv-aktion